Die Hypnotherapie versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe, d.h. die Mitarbeit des Patienten ist ein wesentlicher Bestandteil des Verlaufs. Der wirkliche eigene Wille zur Veränderung ist unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Die Vorstellung, mittels Hypnotherapie, ohne eigene Mitwirkung, gesund werden zu können, d.h. die Hypnose einfach machen zu lassen, funktioniert nicht. Die Therapieplanung und -zielsetzung binden die Techniken der Hypnotherapie zwar mit ein, es steht jedoch immer die Individualität des Klienten, seine persönliche Situation und die Achtung vor seiner Autonomie im Vordergrund. Im Verlauf der Therapie fließen auch Anteile anderer Therapierichtungen wie u.a. Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie und tiefenpsychologische Elemente mit ein. Eine der Zielsetzungen ist es, die Ressourcen des Patienten zu erschließen und diese zur Bewältigung der Problemfelder zu nutzen.
Hypnotherapie wird angewandt bei der Behandlung von Angststörungen und Phobien sowie posttraumatischen Belastungsstörungen, ebenso bei Prüfungsängsten. Sie findet Anwendung bei bestimmten körperlichen Erkrankungen wie in der Krebstherapie und kann eine Milderung der unangenehmen Begleiterscheinungen von Bestrahlung und Chemotherapie sowie die Aktivierung und Stabilisierung des Immunsystems bewirken.
Innere Blockaden und Konflikte können aufgelöst werden. Weiter mögliche Behandlungsgebiete sind Stresssymptome, Schlafstörungen, Depressionen, chronische Schmerzen, Kopfschmerzen/Migräne, Reizdarmsyndrome sowie Tinnitus/Hörsturz.
„Dein Unbewusstes ist klüger als du selbst.“
Milton.H. Erickson
Die tiefe Entspannung entkrampft körperlich und seelisch, so dass der Patient Zugang zu seinen inneren Prozessen auf der körperlichen wie auf der emotionalen Ebene gewinnt. Gleichzeitig werden verloren geglaubte Fertigkeiten zur Bewältigung von Belastungen und inneres Wissen aktiviert. Dadurch können Heilungsprozesse bei körperlichen Erkrankungen unterstützt werden. Aber auch lange verdrängte Erlebnisse, die das aktuelle Leben negativ belasten, werden so erinnert und geklärt, wodurch der Patient in seinem Handeln und Erleben wieder frei und sicher werden kann.
Die Vorstellungskraft ist dabei der entscheidende Motor der Veränderung. Indem sich der Patient in der tiefen Entspannung, vom Therapeuten geleitet, den erwünschten Zustand vorstellt, erfährt er ihn direkt körperlich und seelisch. Die angestrebte Veränderung wird dadurch in Gang gesetzt, denn das Unbewusste kann nicht zwischen Realität und Vorstellung unterscheiden.
In der Hypnotherapie werden also körperliche und seelische Empfindungen erlebt, so dass diese Therapieform gegenüber rein therapeutischen Gesprächen erheblich intensiver und schneller wirkt